Hilfe und Trost in der Trauer – nur Mut!

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    Hilfe und Trost in der Trauer – nur Mut!

    Wenn Trauernde von anderen getröstet werden, dann soll dieser Zuspruch in der Regel ihnen helfen, mit der schwierigen Situation, den Tod des nahestehenden Menschen, besser zu verkraften. Im Griechischen bedeutet das Wort Trost auch Ermutigung. Ja, man braucht Mut für die neue Situation. Viele verschiedene Herausforderungen können vor einem liegen.

    Und Fragen, die von selbst aufkommen, auf die man im jetzigen Moment keine Antwort hat oder sich keine vorstellen kann oder möchte. Wie werde ich weiterleben ohne meinen Mann, meine Frau, meinen Partner oder Partnerin, ohne mein Kind, meine Oma, meinen Freund, …?

    Dabei kann es durchaus sein, dass Antworten manchmal ungefragt von anderen vorgeschlagen werden. Diese können zum Beispiel sein: „Die Zeit heilt alle Wunden“ oder „Du bist so stark, Du schaffst das schon“. Mit solch gut gemeinten Versuchen möchten Mitmenschen aller Art gerne die oft schwer auszuhaltende Situation zumindest ein wenig wegwischen, wie man Tränen von einer Wange wegwischt. Der Anspruch, es möglichst irgendwie wieder „gut zu machen“, ist in diesem Moment gar nicht möglich.

    Aus diesem Grund:
    Wenn sich jeder Mensch deutlich machen würde, dass der Tröstende keine „Heilung“ vollbringen kann und auch von ihm keine erwartet wird, könnten wahrscheinlich alle Beteiligten die Situation ein Stück weit besser aushalten.

    In diesem Zusammenhang möchte ich Otto von Leixner zitieren, der sagte:

    Trösten ist eine Kunst des Herzens. Sie besteht oft nur darin, liebevoll zu schweigen und schweigend mitzuleiden.

    Otto von Leixner

    Was aber tun, wenn der Trost von außen ausbleibt oder mit der Zeit nachlässt?
    Mein Tipp: Versuchen Sie, sich selbst zu trösten. Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben! Und wenn Sie so gar nicht wissen sollten, wie Sie sich am besten trösten können, horchen Sie in sich hinein. Fragen Sie sich, was Ihnen in diesem Moment gut tun würde.
    Oft kommt dieser Gedanke einem völlig absurd und unpassend vor. Man trauert über einen Verstorbenen und dann soll man sich selbst auch noch etwas Gutes tun, wo doch der andere tot ist. Wie egoistisch?!
    Wenn Sie für sich die „Erlaubnis“ selber nicht erteilen können, vielleicht hilft Ihnen dann die Frage, was Ihr Verstorbener jetzt zu Ihnen sagen würde.

    Eine gute Heimat für die Seele
    Vielleicht fangen Sie mit Dingen an, die Ihrem Körper gut tun. Ganz unmerklich leistet auch der Körper im Trauerprozess einiges. Er lebt weiter, lässt sie atmen und essen (wenn vielleicht auch mit weniger Appetit), hält sie warm und bringt sie in Bewegung, unterstützt sie durch Tränen und spiegelt auf körperlicher Ebene die vielen seelischen Ängste und Nöte wider. Ihm im Trauerprozess zu helfen und etwas Gutes zu gönnen, ist für Körper und Seele Balsam.


    Mögliche körperliche Wohltaten, die ein Anfang sein können:

    • Ein wohltuendes Fußbad.
    • Eine Umarmung von sich selbst oder anderen.
    • Ein Spaziergang im Park.
    • Ein Buch, was Sie schon immer lesen wollten.
    • Ein Sonntag mit viel Schlaf und Tee.
    • Ein Blumenstrauß, der seinen Duft verströmt.
    • Eine Atemübung, um zur Ruhe zu kommen.
    • Das Backen und natürlich Essen des Lieblingskuchens.
    • Eine heiße Suppe mit frischem Gemüse.
    • Bewegung jeglicher Art.

    Diese Wohl-Taten können dazu beitragen, dass körperliche Beschwerden vermieden oder gemildert werden.
    Sollten Sie dennoch Schwierigkeiten damit haben, sich selbst etwas Gutes zu tun, fragen Sie sich, was Sie Ihrem Verstorbenen Gutes tun können. Eine neue Blume auf das Grab pflanzen oder einen schönen Stein mitbringen, den Sie gefunden haben. Einen Dankesbrief schreiben. Ein Erinnerungsbild aufstellen. Eine Kerze anzünden. All dies kann tröstlich sein.

    Vielleicht können Ihnen diese Zeilen Möglichkeiten und Wege aufzeigen, was im Trauerprozess hilfreich sein kann.